Diese Woche folgte noch ein weibliches Chassis in üblem Zustand. Da dies aber auf den Fotos erkennbar war und der Anbieter meinen "im Notfall ist nicht viel Geld kaputt"
Preisvorschlag akzeptierte, schlug ich zu. Auch da Chassis alleine, speziell weibliche, nicht sehr einfach zu finden sind. Das es dann am Ende doch zum Notfall kommen sollte wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht.
Nach dem Öffnen des Päckchens purzelte dann ein "Etwas" heraus. Also ab damit auf die Bahn und, na ja, es lief, allerdings laaaaaangsaaam, seeeeehr laaaaangsaaaam. Ich beschloss das Chassis dem Fettreiniger vorzustellen, mit leichtem Erfolg, es lief schon besser. Was ich dann aber bemerkte war komisch, denn die Magnete wurden richtig heiß. Eine Brandblase ziert noch immer meinen rechten Zeigefinger. Leider wurde die Fuhre im Betrieb noch dazu wieder stetig langsamer.
Nach der erneut erfolgten Reinigung entnahm ich an einem gesunden Fahrwerk beide Magnete um zu sehen ob diese sich anziehen oder abstoßen müssen. Anziehen war die Lösung und somit auch im kranken Exemplar richtig. Dennoch wurde alles wieder sehr heiß und langsamer. Also ab zur Radikallösung, denn drei funktionierende männliche Chassis standen ja hier. Zunächst stand nur der Wechsel des Motors und seiner Lager auf dem Programm.
Nur diese blöden, winzigen Klappen an den Kohlehaltern, die machten mir einen Strich durch die schnelle Lösung. Danach hieß es nicht nur alle Teile vom kranken weiblichen zu entfernen, sondern das gleiche Spiel auch an einem männlichen durchzuspielen. Jetzt noch irgendwie alles heil und komplett umzubauen, und siehe da, das kleine Miststück lief. Die inzwischen noch abgebrochene zu Tode gefeilte Hinterachsstrebe wurde mit Kleber wieder zurecht gerückt. Einen Tag später kam endlich noch die Karosse für dieses Projekt.
Ein Servo VW Bus Polizei sollte mit dem Chassis auf meine Bahn. Tja, und dann folgte die Ernüchterung, weiblich 160 Spur ist nicht gleich weiblich Servo 160 Hindernissfahrzeug.
Der Abstand Karohaltepunkt-Hinterachse ist beim Spurchassis zu kurz und noch dazu passt die Breite nicht. Zuerst dachte ich es liegt an der stark bearbeiteten Hinterachshalterung, aber auch ein zum Vergleich herangezogenes und originales Chassis vom BMW 633 passte nicht, am Radlauf anliegende Hinterreifen funktionieren nun mal nicht beim Fahren. Die ganze Arbeit mit dem Umbau der Technikkomponenten und der Kauf des weiblichen Unterbaus waren also letztendlich umsonst.
Nun blieb nur noch ein Ausweg, denn ein männliches Chassis ließ sich anpassen. Aller Mut wurde zusammengenommen und der Rückbau der Technik in dieses passende Chassis erfolgte, zum Glück ohne Verlust irgendwelcher Klappen.
Wenn man sie nur zu etwa 45° aufbiegt um die Kohle mit der Feder irgendwie reinzupfrimeln geht es erst noch. Natürlich vorher die Lage der Abbrennspuren auf der Kohle beachten, verdreht man sie um 90° rappelt es beim Fahren. Mir so passiert beim Alfa, der ist jetzt mit Fahrgeräusch.
Die Karosserie des VW Bus habe ich zum Schluss einfach nur an den männlichen Karohaltern aufgeklebt, vorher natürlich gründlich ausgerichtet.
Fazit: Immer erst warten bis alle Komponenten eingetroffen sind bevor man ein Auto bastelt.
Nun geht's endlich los. Mit Bildern der Teile die zum VW Bus führen sollten bzw. dazu geführt haben...