Edelstahlkufe: Was sagen denn die Physiker unter uns dazu?

Der Bereich für Fahrer, Bastler, Techniker und Scratchbuilding
Benutzeravatar
Henry
Administrator
Beiträge: 4660
Registriert: Fr 13. Feb 2009, 13:10
Postleitzahl: 49143
Land: Deutschland

Re: Edelstahlkufe: Was sagen denn die Physiker unter uns dazu?

Beitrag von Henry »

Marc hat geschrieben:@Henry,
ich kann dich leider nicht folgen ...
Hi Marc,

mir ging es in erster Linie darum, ob Verschleiß der Stromleiter festzustellen ist bzw. um die Frage, ob das ausreichend untersucht wurde.

Dazu schreibt Miki:
"Nachdem die Kufen nun bereits deutlich über 100.000 Runden auf meiner Bahn gelaufen haben, Kilometerstand der Bahnspuren ist 4800 Kilometer (entspricht gefahrenen 120.000 Runden), gezählt seit dem Einsatz der Kufen ist an keinem Leiter überhaupt nur ansatzweise (Mit Endoskop geprüft) ein Veränderung festzustellen."

Und das ist eine klare Aussage dazu!

Elektrische Leitfähigkeit etc. ist für mich sekundär, da ich das schnell selbst feststellen kann, wenn ich mit der Kufe ein paar Runden drehe und dann ja sehe, ob sich am Fahrverhalten etwas ändert, was über den Placebo-Effekt hinausgeht ;)

Wenn DU noch Klärungsbedarf hast: Nur zu, interessant ist es allemal!
______________________
http://www.mekcar.de

von meinem C64 gesendet

Benutzeravatar
Henry
Administrator
Beiträge: 4660
Registriert: Fr 13. Feb 2009, 13:10
Postleitzahl: 49143
Land: Deutschland

Re: Edelstahlkufe: Was sagen denn die Physiker unter uns dazu?

Beitrag von Henry »

@ Tommy

Danke, genau sowas hilft! Es geht ja hier um gegenseitigen Erfahrungsaustausch, das wird auch in Mikis Sinne sein.
Angesichts "mehrerer Zehntel" bin ich aber auch sehr überrascht :shock: Auf ein 2000 m Bahn? ;)
______________________
http://www.mekcar.de

von meinem C64 gesendet

Benutzeravatar
Marc
Beiträge: 1950
Registriert: So 15. Feb 2009, 16:59
Postleitzahl: 71154
Land: Deutschland

Re: Edelstahlkufe: Was sagen denn die Physiker unter uns dazu?

Beitrag von Marc »

Henry hat geschrieben: .......
Wenn DU noch Klärungsbedarf hast: Nur zu, interessant ist es allemal!
sehe ich aus so - werde mich bemühen mit objektiven Angaben

Im Uni-Forum wird auch diskutiert.
Ich habe mich hier heute mal zu einem Beitrag entschlossen;

für alle hier mein Beitrag im Uni-Forum
-----------------------
Hi Tscho,
ich bin an der Technik sehr interessiert und deshalb melde ich mich auch mal wieder in dieses Forum auch um interessante OBJEKTIVE Hinweise zu bekommen. "Müsste" oder "vermuten" reichen einem Physiker leider nicht
Zum Thema,
1. wenn man den Mittelleiter objektiv bewerten will, dann muss man den auch entsprechend vermessen. Die Erkenntnisse aus Mikis Dauerlauf verfolge ich daher mit viel Interesse weil nur so wirklich Erkenntnisse gesammelt werden können.
Bitte deshalb nicht ganz platt zu der Einschätzung "ist Quatsch" kommen - die Frage zum Verschleiß des Mittelleiters ist technisch berechtigt

2. die Annahme, dass nur eine Änderung der Reibung zu eine andere Abnutzung führen kann, ist falsch. Bei der Annahme einer gleiche Reibung aber bei Änderung der Materialpaarung (wie hier mit der Kufe), kann sich die Abnutzung verlagern - und zwar zum anderen Kontaktpartner (hier der Leiter). Wichtig also das nicht nur subjektiv zu bewerten (nämlich wohl kaum möglich) sondern mit einer Messung festzustellen (= sicherlich nicht trivial).
Mal als Beispiel 2 Gleitreibungszahlen, Stahl auf Grauguss etwa 0,16, Stahl auf Stahl etwa 0,12. Grauguss wäre in dieser Diskussion worst case, die Ur-Carrera-Variante bewegt sich auch sicherlich im Bereich 0,12. Wie zu sehen, ist da kaum was zu holen.
Die frühere Herangehensweise von Carrera ist sicherlich richtig gewesen - als Ersatzteil wurde KLAR der Schleifer definiert.
Das man für extrem lange Fahrten das Delta ausreizt, ist auch klar. Deshalb halte ich die Idee von Miki auch für interessant aber eben noch nicht für technisch 100% belegt.

3. die bereits hier und da angegebene verbesserte elektrisch Leitfähigkeit ist wirklich "Quatsch". Wem's interessiert, eine Herleitung mit Zahlen gibt's im anderen Forum. Die elektrische Leitfähigkeit ist eine Materialeigenschaft und bei Edelstahl um etwa eine Faktor 10 schlechter. Edelstahl befindet sich diesbezüglich bei den Metallen am untere Ende der Tabelle

4. ich werde das Thema weiterhin mit Interesse verfolgen (auch hier) und hoffe irgendwann auch mal ein paar Bilder zu sehen.
Erfahrungsberichte von anderen Rennanlagen und Privatbahnen wäre ebenfalls für die Diskussion hilfreich (hierzu gibt es im anderen Forum ebenfalls ein Bericht)


Gruss,
Marc

Benutzeravatar
Henry
Administrator
Beiträge: 4660
Registriert: Fr 13. Feb 2009, 13:10
Postleitzahl: 49143
Land: Deutschland

Re: Edelstahlkufe: Was sagen denn die Physiker unter uns dazu?

Beitrag von Henry »

@ Marc

Dann viel Spaß bei der nun folgenden Diskussion mit Tscho. Ich erinnere mich da an eine legendäre Diskussion zum Thema "freier Fall" seinerzeit im DSCF :roll: :mrgreen: Chris und Co werden sich zweifelsfrei auch dran erinnern... ;) Eyeyey, das waren Zeiten :roll: :mrgreen:

Ansonsten eben genau die richtige Herangehensweise, wie Du das angehst: FAKTEN sammeln! Plumpes diskreditieren anderer Argumente via "ist Quatsch" ohne schlüssige (oder sogar mit eindeutig falscher) Argumentation gehört sicher NICHT zu den Fakten (und ist auch kein feiner Stil), wenn auch immer wieder gern genommen :roll:

Es sollte doch auch im Sinne aller Beteilgten und potentiellen Nutzer sein, dass ganze auf eine rational nachvollziehbare Basis zu stellen. Ist ja auch für einen Vertreiber wichtig zu wissen, was man da seinen Kunden anbietet!

Mikis Praxistest ist aber ja schon einmal durchaus handfest! Man müsste eigentlich parallel noch die herkömliche Kufe gegentesten und was Rundenzeiten angeht einen Blindtest durchführen (was aber schwer wird, wenn man den Unterschied tatsächlich hört)
______________________
http://www.mekcar.de

von meinem C64 gesendet

Mike...
Administrator
Beiträge: 1691
Registriert: Mi 14. Jan 2009, 22:24
Postleitzahl: 71032
Land: Deutschland
Wohnort: Böblingen
Kontaktdaten:

Re: Edelstahlkufe: Was sagen denn die Physiker unter uns dazu?

Beitrag von Mike... »

also für mich ist der zusammenhang immer noch nicht so ganz schlüssig...

ich hab im hinterkopf den schlechteren leitwert... aber eine schneller rundenzeit!?!?

Der Reibwert ist im normalfall sehr gering vom unterschied her... es sei denn wir haben eine Nanobeschichtung bzw. Teflon auf der Kufe ;-)

D.h. wenn der wagen schneller ist mit neuer kuve... dann vielleicht dadurch, dass der originalschleifer schon tiefer eingeschliffen ist und eine deutlich vergrösserte kontaktfläche hat... aber wenn ich bei edelstahl nur eine punktlast habe... und damit kaum angriffspunkt... wie funktioniert das mit dem geringeren leitwert!?!?!?

Mike...
Administrator
Beiträge: 1691
Registriert: Mi 14. Jan 2009, 22:24
Postleitzahl: 71032
Land: Deutschland
Wohnort: Böblingen
Kontaktdaten:

Re: Edelstahlkufe: Was sagen denn die Physiker unter uns dazu?

Beitrag von Mike... »

ps: wie wäre es mit einem dauerlauftest... zwei loopings oder steilwandtrichter... und einen mit original... den anderen mit edelstahl fahren lassen... (Wie die alten Carreratests ;-)

ich spendiere die schienen ;-)

Benutzeravatar
Henry
Administrator
Beiträge: 4660
Registriert: Fr 13. Feb 2009, 13:10
Postleitzahl: 49143
Land: Deutschland

Re: Edelstahlkufe: Was sagen denn die Physiker unter uns dazu?

Beitrag von Henry »

@ Mike

Nee, schlüssig finde ich das auch nicht, aber das kann man ja auch leicht selbst in der Praxis herausfinden, was sich in der Hinsicht tut. Wenn es da wirklich auf einer (sagen wir mal) 20m Bahn Unterschiede im 1/10 sec Bereich gab, würde ich auch erstmal vermuten, dass da ein grob verschlissener Schleifer gegengetestet wurde.
______________________
http://www.mekcar.de

von meinem C64 gesendet

Mike...
Administrator
Beiträge: 1691
Registriert: Mi 14. Jan 2009, 22:24
Postleitzahl: 71032
Land: Deutschland
Wohnort: Böblingen
Kontaktdaten:

Re: Edelstahlkufe: Was sagen denn die Physiker unter uns dazu?

Beitrag von Mike... »

das ist auch mein gedanke... mit dem alten schleifer der tief eingeschliffen ist...

dem müsste ich einen test unterziehen bei dem zwei neue schleifer jeweils genommen werden und über den verlauf reduzierte rundenzeiten usw...

viel Diskussion über ein kleines aber entscheidendes Bauteil...

Finde ich aber sehr interessant... was hier alles so auf den tisch kommt!!

ein weiterer aspekt ist natürlich wie liegt der schleifer den überhaupt auf!! Ich bin früher z.B. Zigarren ohne vorderräder gefahren... da liegt das gewicht natürlich voll auf dem schleifer... was aber meiner meinung nach falsch ist...
Wenn die Räder leicht mitlaufen... dann müsste der Schleifer bzw. Schwingarm nur durch eigengewicht und federwirkung auf den leitern schleifen. Sprich je nach "anpressdruck" hab ich auch hier unterschiedliche ergebnisse!!

Benutzeravatar
Carrera124
Administrator
Beiträge: 1691
Registriert: Fr 13. Feb 2009, 09:43
Postleitzahl: 71229
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Edelstahlkufe: Was sagen denn die Physiker unter uns dazu?

Beitrag von Carrera124 »

Henry hat geschrieben:@ Marc

Dann viel Spaß bei der nun folgenden Diskussion mit Tscho. Ich erinnere mich da an eine legendäre Diskussion zum Thema "freier Fall" seinerzeit im DSCF :roll: :mrgreen: Chris und Co werden sich zweifelsfrei auch dran erinnern... ;) Eyeyey, das waren Zeiten :roll: :mrgreen:
Ja, daran kann ich mich noch gut erinnern :D
Bild

Benutzeravatar
erwin12345
Beiträge: 333
Registriert: So 15. Feb 2009, 17:04
Postleitzahl: 78576
Land: Deutschland
Wohnort: Bermuda-Viereck (Schwarzwald-Baar - Bodensee - Heuberg - Oberschwaben)
Kontaktdaten:

Re: Edelstahlkufe: Was sagen denn die Physiker unter uns dazu?

Beitrag von erwin12345 »

gehört irgendwie nicht her oder doch her....

Die Wortmeldungen im Forum nebenan zum Thema "Edelstahlkufen" werden zusehends unsachlich, gelinde gesagt.

Schade eigentlich....
"Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch." (Erich Kästner)
Bild

Antworten