Ich hab mir Anfang der 90er Jahre, als ich auf der Uni-Schiene unterwegs war, von Kollegen aus ganz Deutschland die dort erscheinenden Anzeigenblättchen schicken lassen, wie z.B. Der heiße Draht, AbisZ, Reviermarkt, SuchundFind & Co..
Dann ans Telefon ran und so die ersten Kontakte geknüpft. Die Szenegrößen haben damals regelmäßig Verkaufsanzeigen geschaltet, und den einen oder anderen Ankauf von privat konnte man auch realisieren.
Zum Teil auch bundesweit (oder sogar im nahen Ausland) per Brief/ Postkarte via Suchlisten usw. Hat auch geklappt.
Ja dee Preis ist heiss, da gebe ich dir recht. Denoch hofft man immer auf schnäppchen. Man muss immer vorsichtiger werden bei dem Portal. Tja ich frage mich manchma auch wie es früher war ohne Internet an schöne sachen zu kommen ohne einen Betrüger in der Ecke warten zu haben.
Gruss Alex
Meiner Ansicht nach ist das im Grunde eine verzerrte Sichtweise. Denn: "Betrug" gab es im Grunde schon immer. Heute gibt es lediglich mehr Kanäle, aber man sieht entsprechend ja in der Gesamtheit auch vielmehr. Zugleich wird über Betrug auch "erzählt", dass das weitaus meiste glatt geht, gilt als "normal", da spricht nur keiner groß drüber.
Und ansonsten gilt, wie mehrfach gesagt: Hirn an, Gier aus! Wenn man nicht ganz doof ist und das Gesamtbild mit einer gewissen -aber eben nicht neurotischen- Skepsis betrachtet, kann man das weitaus meiste herausfiltern, davon den Großteil auf den ersten Blick. Den Rest mit etwas zusätzlicher Mühe.
Und wie gesagt: Dieses "nichts ohne Papyal" ist absurd, da man damit vom VK erwartet, eine Risikoumkehr hinzunehmen. Auf welcher Anspruchsgrundlage denn bitte?
Wenn man nicht über Paypaml zahlen soll? Welche möglichkeit hab ich dann als Käufer oder als Verkäufer um sicheren Handel zu treiben? Überweisung ist ja auch nicht sicher.
Gruss Alex
Also wenn ich mit dem Käufer direkt zur Bank gehe dann kann ich zu 99% sicher sein das dass Geld aus dem Automaten echt ist. Klar was ist zu 100% sicher,quais nix. Aber wie kann ich sicher Handeln wenn der Artikel nur versendet werden kann:?: Wie kann ich gewährleisten das der Verkäufer nicht einfach mein Geld nimmt und ich das nachsehen hab? Irgendwie muss das doch möglich sein.
Gruss Alex
Naja, das kann man auch umgekehrt sehen:
Wie kann ich als Verkäufer sicher sein, dass der Käufer nicht nachträglich irgendwelche Mängel oder sonstige Märchen erfindet und ich das Nachsehen habe?
Siehe aktueller Fall von Henry.
Mir ging es vor ein paar Wochen bei Ebay ähnlich, seitdem habe ich meine Aktivitäten dort wieder beendet, Gebührenfreiheit hin oder her.
Ich schreibe mal was dazu als gewerblicher, nebenberuflicher Verkäufer von gebrauchten Modelleisenbahnen und Modellautos, und muss dazu sagen, dass ich selbst sehr viele Gebiete sammle und auch entsprechend viel für mich selbst kaufe, also beide Seiten des Handels sehr gut kenne.
Als Käufer habe ich in über 20 Jahren so gut wie keine Reinfälle erlebt, bei mehreren Tausend Deals vielleicht zwei Hände voll. Das waren dann meist Zustandsbeschreibungen, die nicht der Realität entsprachen, meine Ware habe ich ausnahmslos immer erhalten, nur zwei oder drei Mal musste ich eine Anzeige erstatten oder zumindest damit drohen, um meine Ware zu erhalten.
Als Verkäufer habe ich Dinge erlebt, aus denen man ein Buch zusammenstellen könnte:
- Ware sagt nicht zu, es wird ein Bauteil abgebrochen, das auf den Auktionsfotos nicht zu sehen war, und bei Ebay ein Fall für einen nicht der Beschreibung entsprechenden Artikel eröffnet, um sich die Rücksendekosten zu sparen. Käufer wohnt im Nachbarort, Selbstabholung durch mich angeblich nicht möglich
- Ware im Karton vor dem Verschließen desselbigen durch mich fotografiert, Käufer behauptet, der Karton sei leer gewesen
- Ware wird als nicht erhalten gemeldet, nach Zusendung des Formulares "Nichterhaltserklärung" und der Bitte, dieses auszufüllen und an mich zurücksenden, trifft in 9,9 von 10 Fällen am nächsten Tag wundersamerweise die Ware ein
- Käufer packt Lokomotive aus und lässt diese fallen, dabei wird das Gehäuse irreparabel zerstört (am Ende gestaucht, typisches Schadensbild). Ware wird wieder eingepackt und kommentarlos zurückgeschickt mit der Bitte um Erstattung aller Auslagen. Da kein Transportschaden gemeldet wurde, dürfte das mit Sicherheit erst beim Empfänger passiert sein
- Käufer baut Motor aus Lokomotive aus und schickt den Rest kommentarlos zusammen mit der Widerrufserklärung zurück
Ich könnte hier noch etliche Beispiele nennen, aber das würde irgendwann langweilen. Fazit daraus ist aber: es gibt wesentlich mehr Kleingauner auf der Käufer- als auf der Verkäuferseite, und je niedriger der in Rede stehende Warenwert ist, desto niedriger scheint die Hemmschwelle zu sein.
Wenn man nicht über Paypaml zahlen soll? Welche möglichkeit hab ich dann als Käufer oder als Verkäufer um sicheren Handel zu treiben? Überweisung ist ja auch nicht sicher.
Gruss Alex
Noch einmal, denn genau darum geht es doch: Du erhebst "Anspruch" auf sichere Zahlung, "übersiehst" dabei aber, dass das im Umkehrschluss bedeutet, dass der VERkäufer eine für ihn unsichere Zahlungsmethode akzeptiert.
Das ist soweit noch ok, wenn man sich da gegenseitig nicht vertraut dann wird´s halt nichts. "Zahlung per Vorkasse" und damit eben per Überweisung war aber bis zum Aufkommen von PP der Normalfall. Woher diese Anspruchshaltung heute kommt, ist mir schleierhaft.
Es ist nun einmal so, dass ein Käufer "irgendwas" behaupten kann, dann ist das Geld zumindest erst einmal blockiert. Warum bitte soll ich mich diesem Risiko aussetzen? Wenn der Käufer das von mir erwartet, was er für sich ausschließen möchte, dann misst er mit zweierlei Maß, das ist alles.
Als VERkäufer wiederum ist Überweisung für den Erhalt der Zahlung sicher! Als einzige Methode. Selbst wenn da ein Kontomissbrauch stattgefunden hat, haftet für diesen die Bank (oder der Kontoonhaber, wenn er grob fahrlässig gehandelt hat).
Als Verkäufer habe ich Dinge erlebt, aus denen man ein Buch zusammenstellen könnte:
.....
Ergänzend zu Jens-Peters Beitrag:
Jemand ist "eigentlich seriös", kauft also nicht in von vornherein böser Absicht. Es handelt sich um einen Artikel wie ein Smartphone oder eine Kamera. Er zahlt per PP, das Gerät kommt an, alles topp. Am Abend setzt er sich mit einer Flasche Bier an den Tisch, und will das Smartphone einrichten oder auch das Menü der Kamera kennenlernen. Natürlich kippt dabei die Bierflasche um, das Gerät wird nass, Elektronikschaden.
So, und in diesem Moment wird so mancher auf die Idee kommen, über PP einen Fall zu eröffnen, um seinen selbst verursachten Schaden "zu begrenzen". Bei mir kommen so einige Infos zusammen und es gibt nichts, was es nicht gibt. Zudem war ich auch schon als "Gutachter" in Streitfällen aktiv. Das bedeutet: Ich weiß auch, wie lächerlich da die Ansprüche sein können, denn wenn da zwei gemeinsame Sache machen, sieht man als VK alt aus. Klar, es steht einem dann noch der Gerichtsweg offen, aber man ist eben in der Defensive! Warum soll ich bitte das "Heft des Handelns" aus der Hand geben"? Nö!
Wenn ich nichts mehr verkauft bekomme, muss ich vielleicht umdenken, bisher habe ich das Problem aber nicht.
Hat auch geklappt.
Klar was ist zu 100% sicher,quais nix. Aber wie kann ich sicher Handeln wenn der Artikel nur versendet werden kann:?: Wie kann ich gewährleisten das der Verkäufer nicht einfach mein Geld nimmt und ich das nachsehen hab? Irgendwie muss das doch möglich sein.